Axel Simon Prozeß "Säuische Methoden von Plutonia Plarre

Drei Knastinsassen führten am gestrigen zweiten Verhandlungstag von Axel Simon plastisch vor, was von der Anklage auf Beleidigung und Verleumdung zu halten ist. Sie bestätigten doe rüden Praktiken der Sicherheitstruppe in der Jva Tegel, in den Knastblättern Axels mit wenig zimperlichen Worten beschrieben. Wie aktuell dieses Thema ist, zeicgt der Tod eines Tegeler Insassen. Von der Sicherheitstruppe zu Sitzendiensten aufefordert, nahm er sich in der Silvesternacht das Leben.

Jener, der 1979 bis 80 in der Jva Tegel die Sicherheitstruppe, sie schikaniert heute mit 30 Mann die Gefangenen, aufbaute, war gestern ebenfalls Zeuge:Sicherheitsinspektor Astrat, in einem der Knastblätter als der mit "säuischen Methoden" beschrieben. Er ist mittlerweile in Moabit als stellvertretender Anstaltsleit und Sicherheitsbeauftragter tätig. Astrat, dem der seit elf Jahren om Tegel einsitzende PÜeter Feraru gestern als "selbstsicheren, machbewußten eiskalten Django Verschnitt" beschrieb, wies die rüden Praktiken weit von sich. Die Zellenverwüstungen seien nicht Resultat der Kontrollen durch die Sicherheitstruppe, sondern wären von den Gefangenen nachträglich initiert worden, um sie der Truppe anzulasten. Seine Schließer hätten die Anschuldigungen verneint.
Was Atrat nicht wissen will, haben Berlins Spatzen längst von den Dächern gepfiffen:Klaus Witt und Heinz Böhling, beide ehemalige Insassen aus Tegel, jetzt im Hochsicherheitstrakt moabit zwangsbeheimatet, wurden gestern kurzerhand, für sie völlig unvermittelt, aus der Tiefe des Traktes in den vollen Gerichtssaal geholt. Unabhängig voneinander wußten sie sofort von den zahllosen Zellenverwüstungen zu berichten. Böhling hatt 32 "Filzungen" dieser Art in Tegel hinzunehmen.Auch Feraru bestätigte die Überfälle der "Schwarzen Garde" in vielen einzelheiten. Alle drei kannten Angebote auf Vollzugserleichterungen, mit denen Gefangene bis heute zu Spitzeldiensten aufgefordert werden.. Für Büttner Tod, der sich Silvesternacht das Leben nahm, sei die Sicherheitstruppe mitverantwortlich.
Am kommenden Dienstag wird ein weiterer Insasse zu diesen vorfällen aussagen, dann wird auch mit dem Urteil in Axel Simons Berufungsverfahren gerechnet.




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