Literaturpreis in Dortmund verliehen
Gefangene schreiben sich frei

Von Jenna Günnewig

"Geräusche der Nacht" - zu diesem Thema haben Gefangene aus ganz Deutschland Texte verfasst. Literarische Einblicke in den Alltag hinter Mauern. Die Besten sind am Sonntag (08.06.08) in Dortmund mit dem Ingeborg-Drewitz-Literaturpreis geehrt worden.
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Schreiben verleiht Sinn



Simon schreibt über Gefängnisleben

18 Monate saß Ralf-Axel Simon in Einzelhaft - in Berlin Moabit. Hier hat er intensiv Tagebuch geführt. "Durch das Formulieren kommt man aus der Ohnmacht heraus. Selbst Schmerzen bekommen im Nachhinein einen Sinn, wenn ich sie mitteile", sagt er. 55 Jahre ist Simon alt, seit 20 Jahren ein freier Mann. Vier Mal hat er beim Ingeborg-Drewitz-Preis mitgemacht, vier Mal wurde er ausgezeichnet. "Das Schreiben hat mir geholfen." Es gehöre zu seinem Leben, genau wie seine Zeit im Knast. "Menschen nicht in Schließfächer stecken", das ist seine Botschaft.


mein Kommentar:ich hatte mir zeit für das interview genommen. trotzdem wurden nur die äusserungen von mir zitiert, die in das leserprofil passten - die kritischen gedanken zum strafvollzug wurden einfach gestrichen-ein leider normaler vorgang bei der presse!




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