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Persönliches aus den ersten 25 Ausgaben des Knastblattes
Dieses Knastblatt soll einen Überblick geben über das, was in den letzten zwei Wochen in den Bereichen Knast, politische Prozesse und Bullenterror öffentlich gemacht wurde. Das Dilemma eines interessierten Zeitungslesers ist, daß in jeder Zeitung Informationen drinstecken, die in keiner anderen Zeitung zu finden sind. Dazu kommt noch, daß die Berichte so langatmig sind,weil sie meist für jemanden gedacht sind, der in dem zu berichtenden Bereich tätig ist, und nur der kann die ins Detail gehende Information verwerten. Dieses Knastblatt nun macht aus allen längeren Berichten der Anti-Springer Presse und der alternativen und linken Zeitungen Kurzmeldungen.Für diejenigen, die noch mehr Informationen brauchen, ist die Quellenangabe in Klammern nach jeder meldung gedacht. Das Blatt erscheint regelmäßig alle 14 Tage zum Erscheinungsdatum der Zitty und ist erhältlich überall dort, wo ich für die Knastarbeit die Zitty verkaufe: TU Mensa, Handverkauf in den Kreuzberger Kneipen, bei Veranstaltungen (das mache ich nun schon seit einem Jahr, dadurch kommt jeden Monat tausend DM zusammen, was dafür verwendet wird den Genossen, die aus politischen Gründen einsitzen und den Genossen, die drinnen anpolitisiert wurden ein paket zu schicken oder für sie eine Zeitung zu abonieren. (aus Knastblatt Nr. 1)
Noch eins, was mir sehr am Herzen liegt:immer wieder höre ich , politische Gefangene, das seien doch vorallem die Terrorristen, und mit denen wolle man nichts zu tuen haben, geschweige denn sie unterstützen. Ich möchte hier keine Debatte über die Richtigkeit oder Falschheit der Aktionen der Stadtguerilla führen. Ich selbst habe mich ganz bewußt zu einem anderen Weg entschlossen, dieses sicher nicht aus Uniformiertheit, Angst oder gar Bequemlichkeit! Trotzdem:die Genossen, die jetzt ein ganzes Leben lang den modernen Foltermethoden im Knast ausgesetzt sind , sitzen stellvertretend für uns alle, für dich und für mich, denn wir alle stehen auf einer Seite , was uns verbindet ist die unzerrreißbare Bande des Angegements für eine menschlichere Gesellschaft. Ja, ich bewundere dieses sich unter größten persönlichen Opfern einsetzen für das, was man politisch für richtig hält, in diesem Sinne bin ich Symphatisant der Stadguerilla. Wir alle machen Fehler, wir alle schätzen Sachen falsch ein, es kommt darauf an, daß wir die gemachten Fehler nicht dazu benutzen uns voneinander zu distanzieren, sondern uns solidarisch auseinanderzusetzen, und uns da zu stützen, wo wir eine ähnliche Einschätzung haben, wo wir was ähnliches wollen. In diesem Fall geht es darum die Genossen in ihrem berechtigten Kampf gegen die Knastwillkür zu stützen! (aus Knastblatt Nr. 2)
Ausserdem liegt das Knastblatt in den Kreuzberger Kneipen aus und wird in die Radikal eingelegt (aus Knastblatt Nr.6)
Traueranzeige am 4. Mai 1979 wurde unsere Genossin Elisabeth van Dyck von staatlich bezahlten Killern von hinten kaltblütig erschossen – setzen wir der sadistischen Freude der Herrschenden über ihren Mord – ausgedrückt in den bürgerlichen Tageszeitungen- etwas entgegen: unsere Solidarität mit all den Genossen, die unter größten persönlichen Opfern sich engagiert haben für eine menschlichere Gesellschaft! (Und verdammt noch mal, diese Solidarität muß auch möglich sein, wenn wir den Weg der RAF als nicht richtig empfinden und einen anderen Weg gehen, die Diskussion darüber aber sollten wir mit den Genossen selber führen, die Herrschenden wollen doch nur uns spalten und uns voneinander distanzieren!!! Martin Niemöller: Als die Nazis die Kommunisten holten habe ich geschwiegen ich war ja kein Kommunist als sie die Sozialdemokraten einsperrten habe ich geschwiegen ich war ja kein Sozialdemokrat als sie die Katholiken holten habe ich nicht protestiert ich war ja kein Katholik als sie mich holten gab es keinen mehr der protestieren konnte! Nachtrag: als die Bullen die Terroristen erschossen habe ich geschwiegen ich war ja kein Terrorist …. …. …. Als sie mich erschossen gab es keinen mehr der dies hätte verhindern können!!!
in wirklich tiefer Trauer Ralf-Axel (ich hoffe im Namen Vieler)
(aus Knastblatt Nr.10)
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