"Gittergedichte"
Meine Gedichte aus dem Buch "Gittergedichte" von Andreas Schako,Scheunenverlag Kückenshagen 1992, ISBN 3-929370-02-6,
HOFFNUNG
STAATSANWÄLTE
NAHMEN MIR
DEN GLAUBEN
RICHTER
DAS VERTRAUEN
SCHLIEßER
DEN VERSTAND
GEFANGENE
DIE TRÄUME
DOCH ICH TRAF NOCH
MENSCHEN
SONST WÄRE ICH
RESOZIALISIERT
EINSAMKEIT
GEDANKEN
KREUZ UND QUER
QUÄLEN
GEFÜHLE
HIN UND HER
DRÄNGEN:
ICH SCHALTE
DEN LAUTSPRECHER AB
UM
MIT DIR
ZU REDEN
PLÖTZLICH
SCHÄME ICH MICH:
"ICH BIN ALLEIN!"
DEUTSCH-LAND
IM KZ AUßENLAGER
BEKAM DER ARBEITSSKLAVE
6 REICHSMARK PRO TAG
IM GEFÄNGNIS
6 DM PRO TAG
DER VERGLEICH
MIT 1933
HINKT:
WIR SIND WEITER
EINEN SCHRITT
AN MEINE FREUNDE
EURE RÜCKSICHT
BAUT MIR
DIE WELT AUS PAPPE
ALS LEBENSSTÜTZE
BRÜCHIG
UNGLEICH SCHLIMMER
ALS GEFANGEN ZU SEIN
DER ROTE PUNKT
"SELBSTMORDGEFÄHRDET"
ORDNET DIE ANSTALTSÄRZTIN AN
"FÜRSORGEPFLICHT"
DIKTIERT DER ANSTALTSLEITER
DIE BEAMTEN
NACHTS
SCHALTEN DAS GRELLE LICHT AN
BUMMERN DURCH DEN SPION
ALLE ZWEI STUNDEN
SEIT DREI MONATEN
JEDE NACHT
DEINE TRÄNEN
IHR LACHEN
VERHALLEN
LETZTE NACHT SCHLIEFST DU DURCH
KEINER
VERMIßT DICH
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